Startprobleme nach Kernelupdate

    • Offizieller Beitrag

    Häufige Probleme bei Kernelupdates sind:
    1) falsche Settings
    2) fehlende Module (z.b. bei Nvidia Grafiktreiber)
    3) fehlende Kompatibilität (auch hier gerne genannt: Nvidia Grafiktreiber)

    4) ein Bug

    Was ist aber wenn ich ausschließen kann das es weder Settings noch der Treiber ist?
    Dann müsste man noch unterscheiden zwischen der Kernelquelle und der Kernelform (Backport, Standard, LTS, Beta).
    Die meisten Debian & Ubuntu nahen Distris benutzen Backportkernel mit Patches und Optimierungen die in aktuelleren (höheren) Kernelversionen eingesetzt werden. Von daher sind direkte neue Kernel kein Zugewinn - mit einer Ausnahme: Brandneue Hardware ( Prozessor, Grafik, Chipsatz..).

    (Aktueller Backport Kernel des betaCube Version 3 ist 4.15.0-34.37 - die neusten stable Kernel sind in diesem Moment bei 4.18.8)

    Wer nun Kernel aus anderen Quellen installiert muss immer sicherstellen dass alle notwendigen Dateien vorliegen:
    linux-headers, linux-image, linux-modules.

    Beim installieren des Kernel aufmerksam die Ausgabe verfolgen, sehr sehr häufig sind dort die Fehler schon sichtbar bevor man den Neustart gemacht hat. Man kann dann noch entspannt reagieren - diesen besagten Eintrag wieder entfernen, fixen oder eine andere Version anvisieren.
    Für alle anderen die jetzt bereits neugestartet haben stehen unten u.a. zwei Möglichkeiten das Boot zu retten.

    :!:Ich empfehle dringendst keine Beta Kernel bei einem Server einzusetzen.:!:
    Ebenfalls ist im Moment ein Bug im Kernel 4.18 bekannt der bei betaCube Version 1 und 2 zu Freezes führen kann. Wer näheres dazu erfahren möchte schickt eine PM an mich oder eröffnet ein Thema dazu.


    Der Server bootet noch aber zeigt abnormales Verhalten? Freezes? Die Grafik läuft auf Softwarerendering Modus?
    Hier empfehle ich den Schritt zurück zu machen. Im Besten Fall hat man ein Backup 8o.

    Kein Backup gemacht und der Server ist aber noch ansprechbar - dann könnt ihr via Terminal auf eine vorher voll funktionstüchtige Kernelversion zurück switchen:

    Via Terminal

    Wir verschaffen uns eine Übersicht der hinterlegten Kernel im Bootmenü:

    Code
    awk -F\' '/menuentry / {print $2}' /boot/grub/grub.cfg

    Ergebnis:

    Code
    gnulinux-simple-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f
    gnulinux-4.15.1-041501-generic-advanced-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f
    gnulinux-4.15.1-041501-generic-init-upstart-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f
    gnulinux-4.15.1-041501-generic-recovery-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f
    gnulinux-4.15.0-20-generic-advanced-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f
    gnulinux-4.15.0-20-generic-init-upstart-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f
    gnulinux-4.15.0-20-generic-recovery-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f


    In unserem Beispiel möchten wir nun mit dem Kernel "gnulinux-4.15.0-20-generic-advanced-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f" neustarten damit das System wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt wird.

    Wir schaffen das mit einem weiteren Befehl:

    Code
    sudo grub-reboot 'gnulinux-simple-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f, gnulinux-4.15.1-041501-generic-advanced-6030d5d5-e19c-40d3-87ad-0712467c132f'


    Nach einem Reboot dürfte mit dem Befehl:

    Code
    uname -r

    der gewünschte Kernel geladen und angezeigt werden. Nun könnt ihr mit dem Bereinigen oder weiterer Fehlerdiagnose weiter machen.


    Via GUI

    Hier behelfen wir uns mit einem netten Tool dem Grub-Customizer. Denn wir aus der PPA Quelle installieren:

    Code
    sudo add-apt-repository ppa:danielrichter2007/grub-customizer
    sudo apt-get update
    sudo apt-get install grub-customizer

    Wenn die Installation durch ist starten wir das Programm und werfen einen Blick auf die Oberfläche:

    grub



    Wir springen auf den zweiten Karteireiter "Allgemeine Einstellung / General settings" und wählen im Drop-Down Menü (vordefiniert:) den entsprechenden Kernel aus. Oben links auf "Speichern / Safe" klicken und neustarten.

    Quelle:
    Daniel Richter Kernel.org

    • Offizieller Beitrag

    Weitere Möglichkeit falls der Computer/Server nicht mehr starten sollte.


    Bootet mit einem LiveStick (optimal wäre die gleiche Version wie auf der Systemdisk installiert) in die Grafikoberfläche und öffnet das Terminal. Ladet euch nebenher das benötigte Kernelmodul herunter.


    Für Legacy/Standard Installationen:

    Code
    sudo -s
    mount /dev/sda1 /mnt
    mount --bind /sys /mnt/sys
    mount --bind /proc /mnt/proc
    mount --bind /dev /mnt/dev
    chroot /mnt

    Jetzt wechselt in das Verzeichnis des heruntergeladenen Kernels und führt die Installation aus:

    Code
    sudo dpkg -i *.deb


    Für Geräte die mit LVM (Logical Volume Manager) eingerichtet wurden:

    Code
    sudo -s
    mount /dev/mapper/HierDerDeviceName /mnt
    mount --bind /sys /mnt/sys
    mount --bind /proc /mnt/proc
    mount --bind /dev /mnt/dev
    chroot /mnt

    Auch hier dann wieder der Schritt mit dem installieren des Kernelmoduls. Gefolgt von einem Neustart.


    Gut zu Wissen: Mit dem Befehl "vgscan" kann ich mir das benötigte LVM Laufwerk auflisten lassen um den Namen eingeben zu können.

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